Leistungen

Praxis für Funktionstherapie-/ Medizin

Funktionstherapie/ – medizin bezieht sich auf ein Therapieverfahren, dem eine tiefgreifende funktionelle Befundung vorausgeschaltet ist. Gerade bei multiplen Funktionsstörungen oder häufig wechselnden, therapieresistenten Beschwerden ist eine „ganzheitliche“ Betrachtungsweise unumgänglich.

Ein Beispiel aus unserem täglichen Alltag soll diese Strategie verdeutlichen.

Beim Heimkommen bemerken Sie, dass die Beleuchtung in Ihrem Hausflur ausgefallen ist. Hier ist die Vermutung einer defekten Glühbirne naheliegend. Danach betreten Sie Ihr Wohnzimmer und stellen fest, dass es dort ebenfalls nicht möglich ist das Licht anzuschalten. Jetzt ist die Wahrscheinlichkeit einer zweiten defekten Glühbirne schon fragwürdiger. Beim angeschlossenen Test in Küche und anderen Räumen treten die gleichen Phänomene auf.

Wie wahrscheinlich ist, dass alle Glühbirnen gleichzeitig einen Defekt haben…
Eher würden wir wahrscheinlich die Sicherung prüfen oder die anderen Häuser im Umkreis absuchen, um festzustellen in welchem Umfang diese Störung auftritt.
Genau diesen Ansatz verfolgt die funktionelle Therapie. Sie bringt Funktionsstörungen und Schmerzzustände Ihres Körpers in ein Verhältnis, um den kleinsten gemeinsamen Nenner als ursächliches Problem im Gesamtsystem bzw. Organismus zu erkennen und diesen zu behandeln.

Manuelle Therapie

Die grundlegende Problematik wird in der fehlenden oder gestörten Roll-/Gleitmechanik eines Gelenkes gesehen. In den meisten Gelenken gibt es einen konkaven und konvexen Gelenkpartner. Das heißt, der konvexe, sprich kugelförmige Gelenkpartner hat die Aufgabe, bei einer Gelenkbewegung in eine Rollbewegung zu gehen. Um seine Zentrierung im Gelenk zu bewahren bedarf es allerdings einer gezielten Gleitbewegung in die Gegenrichtung. Ist diese Gleitbewegung gestört, kann es zu „Gelenkblockierungen“ kommen, welche sich im Alltag mit Schmerzen, Bewegungs- oder Funktionseinschränkungen bemerkbar machen können. Die Manuelle Therapie sorgt dafür, genau diese gestörten Gleitbewegungen im Gelenk wieder herzustellen.

Kinesiologisches Tapen

Die Methode wurde in den 1970er Jahren vom Japaner Dr. Kenzo Kase entwickelt. Sein Ziel war, mechanische Reize, welche über die Haut/ Muskulatur eingebracht und therapeutisch nutzbar gemacht werden (Dehnung/ Druck/ Zug/ Querfriktionen) durch ein elastisches Tape zu konservieren. Das heißt, der therapeutische Effekt verbleibt am Körper und erhält sich für die nächsten 3-5 Tage. Dabei geht es beim kinesiologischen Tapen um weit mehr als Stabilisation. Ziel der Behandlung ist, gestörte Stoffwechselreaktionen wieder anzuregen und die Autoreparation des Körpers zu unterstützen. Durch professionellen Einsatz von kinesiologischem Tapen ist es möglich, gestörte Muskelfunktionen spontan wieder „anzuschalten“. Das setzt eine ausführliche und strukturierte Befunderhebung voraus.

Fußreflexzonenmassage

Die Behandlung der Fußreflexzonen kann bei Wirbelsäulenerkrankungen, muskulären Dysbalancen, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Unterleibsbeschwerden, wie z.B. Menstruationsbeschwerden und Prostatabeschwerden, Nieren- und Blasenstörungen, Atemwegserkrankungen, bei erhöhter Infektanfälligkeit, Allergien, Schlafstörungen, in der Schwangerschaft sowie als Geburtsvorbereitung eingesetzt werden. Die Methode nutzt dabei reflektorische Verschaltungen zwischen Fußsohle und Erfolgsorganen im organischen oder orthopädischen Sinn. Jeder Bereich der Fußsohle ist dabei einer bestimmten Region zugeordnet und kann gezielt gereizt werden, um therapeutisch Fernwirkungen zu nutzen. Der Ansatz der FRZM ist dabei holistisch, sprich ganzheitlich zu sehen.

Manuelle Lymphdrainage

Den meisten Stoffwechselstörungen im Körper gehen lymphatische Veränderungen als Ursache voraus oder treten als Folgeerscheinungen dieser auf. Lymphe ist eine klare Flüssigkeit, welche aus unserem Blutsystem stammt. Der hohe arterielle Blutdruck sorgt in den kleineren Gefäßen zum Abpressen der von festen Blutbestandteilen befreiten Lymphflüssigkeit. Dort hat sie Reinigungs- und Transportfunktion. Ein Großteil der abgepressten Lymphe geht dabei direkt wieder in den venösen Blutkreislauf zurück. Der übrige Teil wird parallel zu den Venen in Lymphgefäßen zurück zum Körperstamm transportiert. Kurz vor dem Herzen kommt es über die untere Hohlvene wieder zum Zusammenführen mit dem Körperblutkreislauf. Ist dieser offene Kreislauf und vor allem der Rück- und Abtransport von Lymphflüssigkeit gestört, kommt es zu diversen Funktionseinschränkungen. Diese können mit Schmerzen und Schwellungen, sogenannten Ödemen, verbunden sein. Verursacht wird ein Lymphödem beispielsweise durch Abflusshindernisse, nach Verletzungen oder Operationen. Damit einher gehen, durch den erhöhten Gewebedruck, eine schlechtere Heilungstendenz und ein verlangsamter Stoffwechsel in den betroffenen Körperbereichen. An diesem Punkt setzt die Lymphdrainage an und kann einen Stauungsrückfluss gezielt anregen und den Stoffwechsel verbessern. Ergänzend kann mit der beschriebenen Kinesiotape- Methode durch ein spezielles Lymphtape die manuelle, also händische Lymphdrainage, unterstützt werden.

Ultraschall/ Stromanwendung

Ultraschall und Stromtherapie dienen im Allgemeinen der Stoffwechselverbesserung in Geweben. Zum einen kann thermisch auf die Strukturen eingewirkt werden, wobei eine höhere Grundtemperatur für einen gesteigerten Stoffwechsel sorgt. Anderseits kann durch elektrische Stimulation die Funktion des Muskels initiert werden. Durch unterschiedliche Wellenlängen und Stromkurven lassen sich diverse Effekte, wie Kräftigung, Entspannung oder neurologische Anregung erzielen.

Beim Ultraschall wird die Energie via nicht hörbarer Ultraschallwellen und einem Koppelgel ins Gewebe übertragen. Bei der Stromtherapie wird eine elektrische Spannung über Elektroden und einem Leiter, wie feuchten Schwämmen ins Therapiegebiet abgegeben.

SCENAR-Therapie

SCENAR „Self-Controlled-Energo-Neuro-Adaptive-Regulation“ wurde in den 80er Jahren unter der Leitung von Prof. Revenko im Rahmen des russischen Weltraumprogramms entwickelt. Ziel war es, ein mobiles Diagnostik- und Therapiegerät bei längeren Weltraumaufenthalten zur Verfügung zu stellen. Nach dem kalten Krieg begann der Vertrieb in die westliche Welt.

SCENAR basiert auf einer echten Biofeedbackmessung und während der Therapie permanenten Kommunikation mit dem behandelten Gewebe. Das wird über sich fortlaufend dynamisch anpassende elektrischen Stimulationskurven erreicht. Infolgedessen tritt die Regulation des Stoffwechsels ein.

Die Methode kommt bei Nerven- und Phantomschmerzen, Schmerzen an Gelenken – Sehnen, – Bändern und – Muskeln, bei diversen Wirbelsäulenbeschwerden, Asthma, Bronchitis, Reizblase ect. zum Einsatz.
SCENAR Therapie findet unter anderem intensiven Einsatz im Leistungssport, wie z.B. bei der 1. Fussball Bundesliga, Deutscher Judobund, Claudia Pechstein, Kathrin Klaas, Olympiastützpunkt Berlin, Olympiastützpunkt Frankfurt a. M. usw..

Sling Training

Gelenkige Sicherungen erfolgen primär durch Muskeln. Diese Muskeln unterteilt man in anguläre und rotatorische Einheiten. Erstere sorgen für winkelverändernde Bewegungen am Gelenk. In diesem Fall ist von außen eine Gelenkbewegung/ Körperbewegung erkennbar. Dazu werden theoretisch mindestens 2 Muskeln benötigt- ein Beuger (Flexor) und ein Strecker (Extensor). Die wesentlich komplexere und anspruchsvollere Aufgabe besteht darin, die Gelenkflächen unter jeder erdenklichen Belastung zu zentrieren. Das heißt, die sogenannte Roll-/Gleitmechanik (beschrieben in Abschnitt manuelle Therapie) auszusteuern. Diese Fähigkeit besitzen vorzugsweise kleine, gelenknahe und rotatorisch arbeitende Muskeln. Sichtbar sind diese Muskelaktivitäten von außen nicht. Aber sind diese Rotatoren funktionsgestört, ist die Anfälligkeit für Gelenkblockierungen und Gelenkfehlfunktionen/ -schmerzen deutlich erhöht.

Durch Sling-Training ist es möglich, genau diese kleinen Rotatoren gezielt zu kräftigen und die „interne Koordination“ am Gelenk zu normalisieren.
Das Training wird lediglich mit Körpereigengewicht, hängend in den Slings durchgeführt. Dabei kommt es zu kurzen Wackel- und Instabilitätsimpulsen, welche in ihrer Frequenz und Intensität mit keinem anderen Verfahren zu vergleichen sind. Das Training kann nach einer Anleitungsphase auch zu Hause durchgeführt werden. Um einen anhaltenden Effekt zu erzielen, ist ein- bis zweimal wöchentlich mit einem Trainingsaufwand von ca. 20 min zu trainieren.